1. Woher kommt das "papierln"?
"Geh, papierl mi ned!" - Haben Sie das schon einmal gehört und sich gefragt, was damit gemeint sein könnte? Der ostösterreichische Dialektausdruck papierln (gesprochen: bapialn) bedeutet in etwa das gleiche wie frotzeln, aufziehen, oder necken. Doch woher stammt die Wortschöpfung eigentlich?
Obwohl es naheliegend wäre, hat sie rein gar nichts mit Papier zu tun. Das Wort ist eine typische Verballhornung und kommt eigentlich vom tschechischen popirati, was wiederum so viel wie leugnen oder bestreiten heißt.
„I loss mi vo dia ned papierln“ entspricht in der wortwörtlichen Übersetzung also „Ich lasse mich von dir nicht belügen.“
2. Österreich ist Weltmeister im Papier-Recycling!
Gegenwärtig werden neunzig Prozent aller Zeitungen aus Altpapier hergestellt. Bei Kartonagen ist die Rate ebenso hoch. Europaweit gesehen liegen die Recyclingraten von Papier bei 66 Prozent. Österreich nimmt hier die absolute Spitzenposition ein. Bei uns liegt die Recyclingrate sogar deutlich über hundert Prozent! Wie das geht? Hierzulande wird mehr Altpapier wiederverwertet als neues Papier überhaupt verbraucht wird. Auf diesen Weltmeistertitel können wir wirklich stolz sein, denn im Gegensatz zu vielen anderen hat wirklich jeder einzelne von uns Anteil daran, und er bringt nicht nur dem eigenen Ego etwas, sondern auch der Umwelt!
3. Nach sieben mal ist Schluss!
Altpapier kann nicht endlos recycled werden. Nach etwa sieben Wiederverwertungen sind die Holzfasern zu kurz und brüchig und müssen durch neue Fasern ersetzt werden. Die für die Papierproduktion unbrauchbar gewordenen Fasern sind aber nicht völlig nutzlos. Die Papierindustrie in Österreich gewinnt aus ihnen Energie zur Produktion von Ökostrom bzw. -wärme. Was sie davon nicht selbst verbraucht, speist sie ins öffentliche Netz ein, und das ist immerhin so viel, dass damit rund 60.000 Haushalte versorgt werden können.
4. Go green? Go white!
Sie haben ihn sicher auch schon einmal gesehen oder verwenden ihn sogar selbst in ihrer Email-Signatur: den Aufruf, zuerst nach- und an die Umwelt zu denken, bevor man unnötigerweise etwas ausdruckt und somit Papier verschwendet. Grundsätzlich ist das auch gut so, doch sollte man nicht glauben, dass Bildschirmtexte grundsätzlich ökologischer sind als gedruckte. Eine Studie des Königlich-Schwedischen Instituts für Technologie hat ergeben, dass eine einzelne Person, die ein Jahr lang täglich eine halbe Stunde lang eine Tageszeitung liest, damit einen Ausstoß von 28 Kilogramm CO2 pro Jahr produziert. Würde diese Person stattdessen die Nachrichten (ebenfalls eine halbe Stunde täglich) am Computer lesen, würde sie allerdings 35 Kilogramm CO2 pro Jahr verursachen. Dabei ist noch unberücksichtigt, dass die Zeitung von mehreren Personen gelesen werden kann und üblicherweise auch wird.
5. Kopierpapier kann verdammt günstig sein!
Gerade bei Kopier- bzw. Druckerpapier versuchen viele Anbieter eine hohe Gewinnmarge zu erzielen. Dementsprechend oft wird es von Unternehmen, Behörden und diversen Büroverantwortlichen zu unnötig hohen Preisen eingekauft. Das muss nicht sein! Nehmen wir als Beispiel die meistverwendete Papiersorte in Österreich, weiß und im Format A4. Das Markenprodukt "A4 copy paper" der Firma STAPLES etwa, mit einer Grammatur von 80g/m2 gibt es in einer Packungsgröße von 500 Stück. Eine solche Packung kostet auf Kommunalbedarf.at maximal 2,55 Euro - sicher nicht mehr, aber vielleicht sogar noch weniger. Dann nämlich, wenn gleich ein größeres Kontingent bestellt wird. In diesem Fall sinkt der Preis abhängig von der Bestellmenge sukzessive bis auf nur 2,22 Euro pro Packung.
Jede Wette, das wussten Sie noch nicht! Stimmt's?
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